Pedigree:

Fachbegriffe und Abkürzungen

Ahnenverlustkoefizient (AVK)

 

Kommt ein Ahnen sowohl auf der Mutter- als auch auf der Vaterseite vor, verringert dieser Ahne die absolute Gesamtzahl der möglichen Ahnen eines Stammbaumes. Wenn also bei 30 Ahnen (4 Generationen) einer doppelt vorkommt, weist der Stammbaum nur noch 29 unterschiedliche Ahnen auf. Je mehr Ahnen mehrmals vorkommen, umso geringer ist die Zahl verschiedener Ahnen im Stammbaum.

Angegeben wird Ahnenverlustkoeffizient (AVK) in Prozent.

Wenn kein Ahne doppelt vorkommt, das Tier also nicht ingezüchtet wurde, beträgt der AVK 100%. In obigem Beispiel beträgt der AVK allerdings: 29 : 30 x 100 = 96,66%. Das bedeutet, das Tier hat 96,66% der Ahnen, die es haben könnte. Am aussagekräftigsten für den Grad von Inzucht ist die Kombination von AVK, Inzuchtkoeffizient, und Complete Generation Equivalent.

 

Complete Generetaion Equivalent (CGE)

 

 

Das Complete Generetaion Equivalent (CGE)gibt an wie viele Generationen komplett vorhanden sind. Es drückt also die Anzahl bekannter bzw. rückverfolgbarer Generationen in Relation zu einem vergleichbaren vollständigen Pedigree aus.

Ein CGE von 3,44 bei einer Rechnung auf 4 Generationen bedeutet, dass nur 3,44 der 4 möglichen Generationen vollständig vorhanden bzw. bekannt sind.

Aussagekräftig ist also nur die Kombination von CGE, Ahnenverlustkoeffizient und Inzuchtkoeffizient.

 

 

 

Chromosome

Chromosome bestehen aus der DNS (Desoxyribonukleinsäure) und Eiweiß, sie sind die Träger der Gene. Jede Art verfügt über eine entsprechende Anzahl von Chromosomen bzw. Chromosomenpaaren. Dabei verhält es sich so, dass jedes Chromosom paarweise vorkommt bzw. dass es für jedes Chromosom eine Entsprechung mit identer Anordnung der Gene und Genloci gibt.

 

Ektropium

Unter Ektropium versteht man eine Fehlstellung des Augenlides mit einer Auswärtsdrehung. Meistens handelt es sich hierbei um das Unterlid.

 

Rassedisposition: z.B. Hunderassen mit reichlich verschiebbarer Kopfhaut wie z.B.

  • Boxer
  • Bulldogge
  • Basset
  • Cocker Spaniel
  • Shar Pei    aber auch andere Rassen.

 

 

Entropium

 

Einwärtsrollung des Lidrandes oder von Teilen davon zum Auge hin.

 

Fremdzucht

Bei der Fremdzucht sind die Elterntiere nicht miteinander verwandt. Die Möglichkeiten der Genkombination sind sehr vielfältig und völlig dem Zufall überlassen.

 

Genotyp

Genotyp (= Erbbild) ist die Summe aller Gene eines Individuums, sein gesamter Genbestand. Auch die Gene an einem Genlocus bezeichnet man als Genotyp. Jedem Genotyp entspricht ein Phänotyp.

 

Inzestzucht

Werden sehr nahe verwandte Individuen verpaart (Vollgeschwister, Vater-Tochter / Mutter-Sohn...), so spricht man von Inzestzucht. (Diese wurde früher zu Testzwecken durchgeführt, um zu sehen, was denn nun vererbt wird - kommt heute in der Praxis nicht mehr vor und ist in manchen Zuchtvereinen sogar verboten.)

 

Der Grund warum Inzucht und Inzest verpönt sind liegt in Erbkrankheiten. Es gibt wissenschaftliche Formeln für die Berechnung der Wahrscheinlichkeit, dass eine Erbkrankheit entsteht und weiter gegeben wird - das Thema füllt wohl einige Vorlesungen an der Universität.

 

Inzucht

Die Grenzen zwischen Linienzucht und Inzucht sind fließend. Inzucht ist jedenfalls die Paarung nahe verwandter Individuen. Sie bewirkt eine Vereinheitlichung der Erbanlagen - sowohl der positiven als auch der negativen.

 

Inzuchtkoeffizient (IK)

 

Der Inzuchtkoeffizient (Wrightscher Inzuchtkoeffizient [IK]) drückt zum einen den Grad der Verwandtschaft zwischen zwei Tieren aus, zum anderen den IK des entsprechenden Tieres selbst.

Je näher zwei Tiere miteinander verwandt sind, umso höher ist das Inzuchtniveau bei der Nachkommengeneration - d. h. umso grösser ist die Wahrscheinlichkeit der Herkunftsgleichheit zweier Gene eines Genortes (bei einem Chromosomenpaar) aufgrund ihrer Abstammung, umso größer ist also die Wahrscheinlichkeit, dass das Tier an einem Genlocus homozygot (reinerbig) ist.

Anders ausgedrückt: Der IK ist umso höher, je näher die beiden Eltern verwandt sind. Am höchsten ist er bei Vollgeschwisterpaarung (25%) oder bei Vater-Tochter-Paarung (25%) - sogenannter Inzestzucht. Der IK ist nur dann größer als 25%, wenn auch die gemeinsamen Ahnen bereits ingezüchtet wurden. Sind aber die beiden Elterntiere - trotzdem sie selbst einen hohen IK haben - nicht miteinander verwandt, so hat ein Nachkomme aus dieser Verbindung einen IK von 0%!


Warum bleibt der IK bei der Berechung auf 4, 5, 6 oder mehr Generationen gleich?


Weil der Inzuchtkoeffizient bei ChromoSoft IMMER bis zum ersten bekannten Ahnen zurück gerechnet wird!

Aussagekräftig ist die Kombination von IK, Ahnenverlustkoeffizient und Complete Generation Equivalent.

 

 

 

Linienzucht

Bei der Linienzucht kommen die Zuchtpaare aus der näheren oder weiteren Verwandtschaft. Somit ist zumindest ein Teil der Gene ident - die Möglichkeiten der Genkombinationen sind dadurch nicht so groß wie bei der Fremdzucht. (Züchterisches Ziel der Linienzucht ist eine gleichmäßigere Vererbung gewünschter Merkmale.)

 

Originalanteil

 

Der Originalanteil beschreibt jenen Anteil an Tieren in einer Ahnenreihe, die der gezüchteten Rasse angehören. (Wert in %).

Das bedeutet: Wenn in einer Ahnenreihe 30 Ahnen (4 Generationen) in die Berechnung einfließen und 27 (= 90%) der 30 (=100%) Ahnen dieser Rasse angehören und 3 (=100%) Tiere gehören einer anderen Rasse (FREMDBLUT) an oder sind unbekannt bzw. nicht definiert, dann ist der Originalanteil 90%.

Will man nun den Anteil unbekannter oder nicht definierter Tiere herausfiltern, muss der Prozentwert unbekannter oder nicht definierter Tiere mit dem Originalanteil addiert werden.

 

 

Paarungsverfahren

 

1. zufällige Paarung (Panmixie)

2. Paarung aufgrund der Ähnlichkeit (oder Verschiedenheit) der Paarungspartner hinsichtlich Phänotyp oder Zuchtwert

3. Kombination von Paarungspartnern, die eng oder weit verwandt sind (siehe Zuchtmethoden)

 

Phänotyp

Phänotyp ist das Erscheinungsbild eines Individuums als Ergebnis seiner Entwicklung und Folge der Einwirkungen seiner Umwelt. Der Phänotyp ist sichtbare Manifestation des Genotyps.

 

PHTVL

 

Persistierende hyperplastische Tunica vasculosa lentis/Persistierendes hyperplastisches primäres Vitreum; Gruppe von angeborenen Mißbildungen, durch fehlende Rückbildung, bzw.Proliferation embryonaler Gefäßstrukturen der Linse bzw. des embryonalen Glaskörpers; versch. Schweregrade; Folge evtl. Linsentrübungen

 

 

Vererbung

Dominant:    Dominante Allele setzen sich gegenüber "schwächeren" sichtbar durch. Ein Allel genügt für den Effekt.

Rezessiv:
    Die oben "schwächer" genannten Allele können sich nicht durchsetzen - sie verhalten sich gegenüber den dominanten Entsprechungen rezessiv. Nur in homozygoter Form kann ein Effekt sichtbar werden. Bei heterozygoten Genotypen wird das rezessive Allel "verdeckt" also nicht sichtbar weitergegeben und kommt eben erst in homozygoter Form zum Tragen. Dies ist ein Hintergrund für die Inzuchtdepression. Denn oft werden gerade Defekte rezessiv weitergegeben.

Intermediär:
   bedeutet "in der Mitte liegend" und zeigt sich z. B. bei den Aufheller-Genen in der Vererbung der Pferdefarben. Kommt die rezessive Variante homozygot vor, gibt es keine Wirkung. Kommt die dominante Variante heterozygot vor, wird die Grundfarbe einfach aufgehellt, kommt das dominante Allel homozygot vor, wid die Grundfarbe praktisch "doppelt" aufgehellt. (Beispiel: Fuchs >> Palomino >> Cremello)

 

Zuchtmethoden

1. Fremdzucht: Bei der Fremdzucht sind die Elterntiere nicht miteinander verwandt. Die Möglichkeiten der Genkombination sind sehr vielfältig und völlig dem Zufall überlassen.

2. Linienzucht:
Bei der Linienzucht kommen die Zuchtpaare aus der näheren oder weiteren Verwandtschaft. Somit ist zumindest ein Teil der Gene ident - die Möglichkeiten der Genkombinationen sind dadurch nicht so groß wie bei der Fremdzucht. (Züchterisches Ziel der Linienzucht ist eine gleichmäßigere Vererbung gewünschter Merkmale.)

3. Inzucht:
Die Grenzen zwischen Linienzucht und Inzucht sind fließend. Inzucht ist jedenfalls die Paarung nahe verwandter Individuen. Sie bewirkt eine Vereinheitlichung der Erbanlagen - sowohl der positiven als auch der negativen.

4. Inzestzucht:
Werden sehr nahe verwandte Individuen verpaart (Vollgeschwister, Vater-Tochter / Mutter-Sohn...), so spricht man von Inzestzucht. (Diese wurde früher zu Testzwecken durchgeführt, um zu sehen, was denn nun vererbt wird - kommt heute in der Praxis nicht mehr vor und ist in manchen Zuchtvereinen sogar verboten.)

Linienzucht und Inzucht ist die Verpaarung von Individuen einer Art, die näher miteinander verwandt sind als der Durchschnitt der Gesamtpopulation. Damit wird die Wahrscheinlichkeit, dass die Gene auf beiden Allelen gleich sind, erhöht, die Genvielfalt wird aber eingeschränkt. (siehe Inzuchtdepression)