Der Hund verfügt wie der Mensch über eine Vielzahl von Sinnesorganen, mit denen er Umweltreize wahrnimmt. Zu den bekannten Sinnen des Hundes zählen der
- Geruchs- und Geschmackssinn
- Gehörsinn
- Gesichtssinn
- Tast- und Temperatursinn
- Schmerzsinn
Geruchs- und Geschmackssinn dienen dem Hund als wichtige Informationsquelle. Im Vergleich zum Menschen können Hunde zum Beispiel Fettsäuren, ein biologischer Bestandteil des Hautduftes von Säugetieren, sehr viel besser wahrnehmen. Ein Hund riecht z. B. noch ein Milligramm Buttersäure in einer Milliarde Kubikzentimeter Luft. Gut veranlagte und geübte Hunde können die Individualität eines Körperduftes in einer Fußspur erkennen und dieser folgen, ohne durch andere gleichalte Spuren irregeleitet zu werden.
Der geruchliche Vergleich des Alters von vier bis fünf aufeinander folgenden Fußabdrücken reicht dem Hund, die Richtung einer 20 Minuten alten Fährte eindeutig zu bestimmen. Grund für die hervorragenden Riechleistungen des Hundes ist nicht zuletzt eine sehr große Riechschleimhaut, die mehr als zehn mal so viele Riechsinneszellen (ca. 200 Millionen) enthält als die Riechschleimhaut des Menschen. Ob die einzelne Riechsinneszelle des Hundes empfindlicher auf Gerüche reagiert als die des Menschen, ist eher unwahrscheinlich. In der Schleimhaut der Zungenoberfläche des Hundes liegen Geschmackspapillen, mit denen sie vermutlich ebenso wie der Mensch die Geschmacksqualitäten süß, sauer, salzig und bitter wahrnehmen und unterscheiden können. Obwohl wissenschaftliche Untersuchungen fehlen, ist der Geschmackssinn des Hundes wahrscheinlich sehr gut ausgebildet.
Geruchs- und Geschmackssinn dienen dem Hund als wichtige Informationsquelle. Im Vergleich zum Menschen können Hunde zum Beispiel Fettsäuren, ein biologischer Bestandteil des Hautduftes von Säugetieren, sehr viel besser wahrnehmen. Ein Hund riecht z. B. noch ein Milligramm Buttersäure in einer Milliarde Kubikzentimeter Luft. Gut veranlagte und geübte Hunde können die Individualität eines Körperduftes in einer Fußspur erkennen und dieser folgen, ohne durch andere gleichalte Spuren irregeleitet zu werden.
Während der Geruchs- und Gehörsinn beim Hund besser entwickelt ist als beim Menschen ist sein Sehsystem - trotz der auffallend großen Augen - zum Teil nur schlecht ausgebildet. Darauf deutet
schon die geringe Zahl an Sehnervenfasern hin (Hund: 170.000; Mensch: 1.200.000).
Wie beim Menschen finden sich in der Netzhaut des Hundes Stäbchen zum Schwarz-Weiß-Sehen und Zapfen zum Farbensehen. Während der Mensch Über drei unterschiedliche Zapfentypen verfügt, sind beim
Hund nur zwei Zapfentypen ausgebildet, die ihr Empfindlichkeitsmaximum im Violett- bzw. im Gelbgrünbereich haben. Dies deutet bereits darauf hin, dass Hunde nur Über eine eingeschränkte
Farbwahrnehmung verfügen. Insbesondere können sie, wie Verhaltensversuche gezeigt haben, Rot nicht wahrnehmen und demzufolge unterschiedliche Rottöne auch nicht diskriminieren.
Im Vergleich zum Menschen ist die Sehschärfe des Hundes nur schlecht ausgebildet. Gut können Hunde nur im Bereich des Horizonts sehen, ein Erbe von den Wölfen, deren visuelle Wahrnehmung darauf
abgestimmt ist, den Horizont nach Beutetieren abzusuchen. Gut ausgebildet ist das Dämmerungssehen des Hundes. Neben den hochempfindlichen Stäbchen ist für die große Lichtempfindlichkeit des
Hundeauges eine reflektierende Schicht (das Tapetum lucidum) im Augenhintergrund verantwortlich. Diese Schicht bewirkt, dass jeder ins Auge einfallende Lichtstrahl die Lichtsinneszellen der
Netzhaut zweimal reizt, einmal beim Eintritt und einmal beim Austritt aus dem Auge.
Das Hundeauge hat eine höhere zeitliche Auflösung als das Auge des Menschen. Unter günstigen Lichtbedingungen kann der Hund bis zu 80, der Mensch aber nur bis zu 60 Bilder pro Sekunde als Einzelbilder wahrnehmen. Diese hohe zeitliche Auflösung bewirkt, dass ein Hund selbst kleinste Bewegungen erkennen kann. Gut ausgebildet ist das Gesichtsfeld des Hundes, das einen Bereich von ca. 250 Grad abdeckt. Das Gesichtsfeld des Hundes ist damit um ca. 60 Grad größer als das des Menschen. Da sich die Gesichtsfelder des linken und rechten Auges Überlappen, verfügt der Hund auch Über eine Tiefenwahrnehmung, kann also die Entfernung zu einem Objekt abschätzen.
Wie der Mensch verfügen Hunde Über Tast- und Vibrationssinnesorgane in der Haut. Relevante Reize sind die Verformungen der Haut. Hunde können je nach Stärke eine Berührung als angenehm,
unangenehm oder als schmerzhaft empfinden. Schmerzempfindungen werden dabei von den speziellen Sinnesorganen, den Schmerzrezeptoren, vermittelt. Neben dem Tast- und Schmerzsinn haben Hunde
Sinnesorgane in der Haut, die Warm- und Kaltempfindungen vermitteln. Die Temperatursinnesorgane ermöglichen es Hunden, schädlichen lokalen Temperaturreizen auszuweichen. Zudem sind sie eine
Voraussetzung dafür, Zonen ungünstiger Umgebungstemperatur zu vermeiden. Über die Bedeutung der Vibrissen (Tast- oder Barthaare) der Hunde ist fast nichts bekannt. Hinsichtlich ihrer
Verhaltensrelevanz dürften die Vibrissen der Hunde aber eher eine geringe Bedeutung haben.
Zum Schluss sei noch angemerkt, dass hier nur sehr allgemeine Aussagen Über die Sinne der Hunde gemacht wurden. Ein Grund dafür ist, dass die Leistungsfähigkeit der Sinnessysteme des Hundes
bisher nur unzureichend untersucht wurde.
Wie alle Säugetiere verfügen Hunde Über ein leistungsfähiges Gehirn, in dem Sinnesinformationen verarbeitet und Verhaltensprogramme generiert werden. Damit dies möglich ist, verfügen Hunde nicht nur Über angeborene Verhaltensprogramme, sondern auch Über die Fähigkeit zu lernen, Ereignisse zu behalten (zum Teil lebenslang) und Erinnerungen abzurufen. Neben den Primaten und Zahnwalen zählen Hunde sicherlich zu den intelligentesten Säugetieren. Zu einsichtigem Verhalten sind sie dennoch nur sehr begrenzt fähig, man sollte deshalb vermeiden, sie zu Überfordern. Hunde verfügen ebenso wie der Mensch aber auch Über Gehirnareale, die Lust und Freude sowie Trauer, Angst und Wut vermitteln. Hunde sind damit wie alle höheren Säugetiere (mit Ausnahme der meisten Menschen) emotionale Wesen mit eingeschränktem Verstand. Sie bedürfen deshalb unserer besonderen Fürsorge und Pflege, um sich in der komplizierten Welt des Menschen zurechtzufinden.
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