Bosa wird ein Pirat!


chi-love.de: Zum Jahresende, fast genau zu Silvester ist Bosa zu Euch gekommen. Wie kam es dazu? Es ist ja nicht selbstverständlich, dass ein Züchter einen alten, kranken Hund aufnimmt, zumal wenn dieser nicht einmal aus der eigenen Zucht stammt? 

 

Kati:  Vor kurzem sah ich ein Foto und ein Aufruf in einer Facebookgruppe, wo man dringend ein gutes Zuhause für den kleinen Bosa gesucht hat.

Ein komisches Gefühl überkam mich , und ich wusste ich muss diesen Hund haben. Also gesagt getan und angerufen. Zuerst habe ich niemanden erreicht was mich, ich wusste auch noch nicht warum, sehr nervös machte. Ich rief noch einmal und abermals kam nichts zurück. Dann fiel mir auf, dass die Handynummer auch Whatsap hat und hinterließ dort eine Nachricht.

Kati:  In der Hoffnung, dass sich bald jemand meldet, kontaktierte ich meine Liebe Freundin Sandra. Da mein Auto nicht 100%ig fahrtüchtig war, brauchte ich jemanden, der mit mir die zirka 350 Kilometer zu Bosa fährt. Ein sofortiges „ klar, fahre ich mit dir“ ließ mir ein Stein vom Herzen purzeln.


Nur wenige Minuten später kam dann wirklich der erlösende Anruf. Eine wirklich liebe aber aufgelöste Stimme sagte mir, dass morgen jemand kommen würde, um sich Bosa anzuschauen.

 

Kati: Wieder überkam mich ein mulmiges Gefühl und ich sagte, sie solle sich sofort melden, es nicht passen sollte. Und wirklich, am nächsten Tag kam er Anruf und man erklärte mir, dass es mit der anderen Stelle nicht hinhauen würde und das man jetzt auf dem Weg sei, um Bosa aus der Tierpension abholen. Meine Freundin und ich machten uns sofort auf dem Weg.

Kati: Dort angekommen kam mir eine völlig aufgelöste Frau entgegen, die ich erst einmal in den Arm nehmen musste. Nachdem ich das Haus betrat und auch Tina kennenlernte sah ich das kleine Häufchen Elend auf dem Boden und wusste warum es mich dahingetrieben hatte.

 

Ich nahm Bosa hoch und musste schlucken, 1,9 Kilo Hund wo eigentlich 3 Kg Hund sein sollte, eine Braunüle in den Beinen die da schon längere Zeit hing , die Augen völlig trübe, das Fell struppig und die Verwirrung groß. Sandra und ich befreiten ihn erst einmal von der Nadel aus seinem Bein, dann brach ich in Tränen aus. Mein Gefühl hatte mich nicht getäuscht.

 

 

Bosa bekam verschiedene Medikamente , wo bestimmt die Hälfte davon völlig sinnfrei (und gefährlich) waren.


 

Kati: Auf dem Rückweg kuschelte sich der geschwächte Bosa in meinen Schoss.
Die Nacht verlief gut, nah an mich gekuschelt schlief er an meinem Bauch unter der Bettdecke.
Unser Tierarzt hat sich trotz Silvester die Zeit genommen und ihn sich angesehen. Die Situation ist blöd, Bosa ist sehr krank, aber seine Situation ist nicht aussichtslos.

 

Kati: Ich möchte mich hiermit mit einem großen DANKE an Andrea und Tina wenden, die sich bis zu meiner Ankunft sehr liebevoll um Bosa gekümmert haben. Ebenfalls einen riesigen Dank gilt Sandra und Pitti, die diese große Tour ohne zu zögern mit mir gefahren sind!Ich möchte auch meinem Tierarzt danken der IMMER für uns da ist egal zu welcher Tag und Nachtzeit, egal ob Feiertag oder nicht! Ebenfalls bedanke ich mich bei meinem Mann der ohne zu zögern sofort sein Okay gab! Und ich danke allen, die mich mit ihren guten Wünschen unterstützt haben.

 

chi-love.de: Wie wird es jetzt weiter gehen? Bleibt Bosa bei Euch?


Kati: Ja, Bosa wird seinen Lebensabend hier genießen, wer uns für bekloppt hält darf das gerne tun , wer uns aber die Daumen drücken will ist Herzlich Willkommen. Wie sich heraus gestellt hat, hat Bosa einige gesundheitliche Baustellen, besonders seine Nierenprobleme machen uns immer wieder große Sorgen. Zum Glück sind wir bei unserem Tierarzt in wirklich guten Händen. Es haben sich wundervolle Paten gefunden, die Bosa unterstützen. Hierfür bin ich sehr dankbar.

 

Manchmal muss man ohne ersichtlichen Grund einfach auf sein Herz hören! Das hab ich getan und ich bin sehr glücklich darüber das mein Gefühl mich ohne jegliches Vorwissen zu Bosa zog!
Ich hoffe das er nun noch ein schönes Leben hier hat. 

 

Herzlich Willkommen in der  Piratenbande <3