Wir freuen uns sehr, dass wir die Hundephysiotherapeutin Marion Grüschow gewinnen konnten uns im Blog zu unterstützen und Eure Fragen zu beantworten.

Da viele Tierhalter die Möglichkeiten noch nicht kennen, die moderne Therapie auch unseren Vierbeinern bietet, möchte wir Euch heute erst einmal allgemeine Fragen rund um das Thema beantworten.

Hallo mein Name ist Marion Grüschow und ich bin Hundephysiotherapeutin.

Einige werden jetzt wahrscheinlich sagen „wie Hundephysiotherapie gibt es auch“ ?

Oh ja gibt es - Es gibt diesen Beruf zwar noch nicht so lange aber erfreut sich immer

mehr Beliebtheit!

Überlegt Euch doch mal wenn Ihr nach einem Unfall, Krankheit oder Operation zu einem

Physiotherapeuten gehen musstet war das gut? Ich denke ja, und das machen wir auch bei Hunden.

Die Physiotherapie hat eine Vielfalt an Anwendungsmöglichkeiten und kann auch zum Wohlbefinden Eures Hundes beitragen. Die Hundephysiotherapie kann eine tierärztliche Behandlung nur positiv unterstützen aber keinesfalls ersetzen!

Ganz einfach! Schmerzlinderung und somit eine Steigerung der Lebensqualität des Hundes.

Wie wir Menschen auch, kann sich der Hund im Alltag verletzen, macht Operationen durch, benötigt dann Nachbehandlungen, damit er schnell wieder fit ist und das möglichst keine Beeinträchtigungen zurück bleiben. Wie wir Menschen auch, bekommen unsere Hunde im Alter oft eine Vielzahl an chron. Erkrankungen, welche die Beweglichkeit einschränken, Schmerzen verursachen und sogar den dauerhaften Einsatz von Medikamenten notwendig machen.

Die Liste der Erkrankungen wo eine Hundephysiotherapie angeraten ist, ist daher sehr lang.

Arthrose, Spondylose, Hüftdysplasie, Ellbogendysplasie, Patellaluxation, Bandscheibenvorfall, Cauda Equina Kompressions Syndrom, Frakturen, Muskelschwund (Atrophie), Degenerative Myolopathie,  Kreuzbandriss, Arthritis, Trauma Verletzungen, Sehnen- und Bänderverletzungen, muskuläre Verspannungen, Erkrankungen des Nervensystems, Rückenmarksinfarkt, usw.

Puh, ganz schön viele Krankheiten die unsere Lieblinge bekommen können, oder?

Gerade dann sollte man, in Rücksprache mit dem Tierarzt, den Hund therapeutisch begleiten um für seinen Alltag Erleichterung zu bringen. Ein Hundephysiotherapeut ist dazu ausgebildet, um die Krankheiten mit den unsere Hunde leben müssen zu versuchen aufzuhalten, ggf. die Beweglichkeit zu verbessern und die Schmerzen zu lindern.

Leider ist es so das bestimmte Krankheiten nicht aufzuhalten sind, weil Sie aufgrund Gendefekten entstehen. Eine degenerative Mylopathie zum Beispiel ist weder aufzuhalten noch zu verbessern. 

Ich will Euch hier keine Angst machen aber leider ist das nun mal die Realität, das jede Behandlungsform ihre Grenzen hat. Manchmal sind die Ärzte und auch wir machtlos. Zum Glück sind das aber die Ausnahmen!

Hier aber nun ein sehr schönes Erlebnis einer Kollegin aus dem Harz:

Sie bekam den Anruf einer Besitzerin das ihre Hündin vollkommen gelähmt bzw. sich nicht mehr bewegen könne. Die Tierärzte wussten nicht mehr weiter und wollten die Hündin einschläfern. Die Besitzerin wollte nicht kampflos aufgeben und rief meine Kollegin an. Diese begann unverzüglich mit der Therapien und was soll ich sagen, nach einigen Tagen konnte die Hündin wieder laufen und geht heute wieder normal spazieren, spielt und kann sogar wieder Treppen steigen. Bis heute ist nicht geklärt woran die Hündin litt.

So was ist für uns Freude pur! Dafür sind wir ausgebildet und dafür arbeiten wir, nämlich einen Hund und Besitzer „glücklich“zu machen.

Das muss nicht so ein Extremfall sein, wie bei meiner Kollegin im Harz, Glück ist auch, wenn ein älterer, lange Zeit kranker Hund, endlich keine Schmerzmittel mehr braucht und seinen Besitzer schwanzwedelnd zum Spaziergang begleiten kann.