Die Abstammungspapiere dokumentieren eine lückenlose Reihe von Vorfahren. Die Ahnen des Tieres wurden allesamt von ausgebildeten Spezialisten, den so genannten Zuchtrichtern oder von einer Körkommission für zuchttauglich befunden. Das heißt, die Anatomie und das Wesen dieser Tiere lässt darauf schließen, dass sie der Aufzucht von Jungen gewachsen sind und ihre guten Eigenschaften an ihre Nachkommen weitergeben werden. Als Beurteilungskriterium dient der Rassestandard der jeweiligen Rasse. Um diese Beurteilung zu bekommen, müssen die Tiere zu einer Zuchtprüfung oder Körung gebracht werden und teilweise vorher schon diverse Vorbereitungen absolviert haben. Dazu gehören oft Gesundheitsuntersuchungen und zum Teil auch genetische Tests. Manchmal sind vor der Zuchtprüfung mehrere Ausstellungen (Zuchtschauen) erfolgreich zu absolvieren oder Leistungsprüfungen zu bestehen. Tiere, die trotz Zuchttauglichkeit grobe Erbfehler an ihren Nachwuchs vererben, werden nachträglich von der Zucht ausgeschlossen.
Bei Zweifeln an der Echtheit fragen Sie beim Zuchtverband nach, der die Papiere ausgestellt haben soll. Nehmen Sie vom Kauf des Tieres Abstand, wenn sich die Angelegenheit nicht eindeutig klärt.
In einigen Zuchtverbänden ist es üblich, dass die Ausstellung der Abstammungspapiere einige Wochen oder Monate in Anspruch nimmt, da die zahlreichen Angaben und Protokolle erst erfasst und überprüft werden müssen. In diesem Fall lassen Sie sich die Abstammungspapiere der Elterntiere und deren Zuchtprüfungsergebnisse zeigen. Außerdem sollte im Kaufvertrag festgehalten werden, dass die Abstammungspapiere vom Züchter nachgereicht werden müssen. Dabei sollte unbedingt der Zuchtverband erwähnt werden, der die Papiere austellt. Im Betrugsfall hätten Sie dann eine gute Beweislage.
Außerdem können Sie z.B. bei Hundezüchtern in die Wurfabnahmeprotokolle Einsicht nehmen. Das ist insofern schon sehr interessant, da Sie darin das Urteil eines Spezialisten über den Wurf lesen können. Die Aufzuchtbedingungen und der Pflegezustand der übrigen Tiere kommt ebenfalls zur Sprache. Das kann recht aufschlussreich sein.
Außer dem Tier selbst und seinen Vorfahren, muss auch der Züchter etliche Bedingungen erfüllen, um die Abstammungspapiere vom Zuchtverband ausgehändigt zu bekommen.
Der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) ist der größte Dachverband für Hundezucht und Hundesport in Deutschland.
Er ist der deutsche Mitgliedsverband der Fédération Cynologique Internationale (FCI), einem internationalen Dachverband.
Die Mitgliedsvereine des VDH sind berechtigt, Ahnentafeln mit dem Logo des VDH und der FCI auszustellen, im Gegenzug bewirbt der VDH beide Logos in der Öffentlichkeit durch Pressearbeit, Veranstaltung von Zuchtausstellungen und Lobbyarbeit bei politischen Entscheidungen in Hundefragen.
Die Fédération Cynologique Internationale ist die Weltorganisation der Kynologie. Sie umfasst zur Zeit 84 Mitglieds- und Partnerländer (nur ein Verband pro Land), welche ihrerseits eigene Ahnentafeln ausstellen und die Richter ausbilden.
Die F.C.I. garantiert innerhalb ihrer Organisation die gegenseitige Anerkennung der Abstammungsurkunden (Pedigrees) der Länder, wie auch der Richter.
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