Der Chihuahua und sein mieser Ruf!

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Foto: Püppi (Chihuahuas von den kleinen Piraten)

Chihuahua, ein Hund für alle Fälle?

 

Der Chihuahua ist ein komischer, unterhaltsamer und loyaler kleiner Hund, der absolut einen eigenen Charakter hat – oft sogar eine schrullige und exzentrische Persönlichkeit, wie kaum eine andere Hunderasse.

 

Aber anders als man verallgemeinert, sind Chihuahuas sehr variabel und damit für viele unterschiedliche Menschentypen geeignet. Egal ob der Mensch alt oder jung, sportlich oder gemütlich ist, es findet sich für die meisten Menschen der richtige Chihuahua.

Engel oder Teufel?

 

Das Wesen eines Chihuahuas hängt in einem großen Maß von der genetischen Veranlagung seiner Eltern und Großeltern ab. Egal wie viel Mühe wir uns mit einer guten Sozialisierung, Auslastung und Erziehung geben, können wir die Gene für ein – nennen wir es mal „schlechtes Temperament“ nicht vollständig weg erziehen.

 

Daher schaut Euch bitte immer sehr gut die erwachsenen Hunde einer Zucht an. Sind die vom Aussehen und vom Temperament so, wie ihr Euch Euren Hund wünscht? Bitte kauft keine Welpen aus Mitleid oder aus dubiosen Quellen. Es lohnt sich aber auf jeden Fall ein ganzes Leben lang mit der Erziehung und dem Training am Ball zu bleiben. Auch wenn aus einem übernervösen kleinen Kläffer vermutlich kein in sich ruhender gelassener Hund werden wird, kann man durch Training die Situation oft sehr verbessern.

Der Chihuahau und sein mieser Ruf!

 

Chihuahua haben in der breiten Öffentlichkeit keinen guten Ruf! Das ist nun einmal so und leider werden viele Vorurteile auch täglich genährt.

 

Fragst Du die Leute: „Glauben Sie, dass Chihuahuas nette kleine Hunde sind?“ bekommst Du vermutlich die Antwort: „Nein! Das sind fiese kleine Dinger, die kläffen und beißen!“

 

Leider hat der Chihuahua seinen schlechten Ruf nicht ganz umsonst. Ja ich weiß, Dein Hund erfüllt die Klischees nicht. Meiner auch nicht! Aber leider viele andere Hunde.

 

Das liegt meiner Meinung nach nicht nur daran, dass so viele Hunde aus dubiosen Zuchten kommt und man – wenn man überhaupt ein Zuchtziel hat – mehr auf die Größe und ausgefallene Farben als auf das Wesen achtet. Leider behandeln viele Menschen ihre Chihuahuas wie ein Stofftier oder eine Puppe, als Babyersatz und nicht wie einen Hund.

 

Der Hund wird herumgetragen, verhätschelt und nicht (Hunde-)altersgerecht behandelt, auf der anderen Seite werden Angst und Abwehrzeichen sehr oft ignoriertes und der kleine Hund wird quasi „überfahren“ einfach weil man es kann. Das ist ein wirklich großes Problem bei dem Umgang mit Kleinsthunden. Ein Beispiel, was ich immer wieder erlebe: Dinge wie das Krallenschneiden werden durchgeführt indem der Hund einfach von mehreren Personen festgehalten wird, egal wie viel Angst er hat und wie sehr er sich wehrt. Auf die Idee käme kein Schäferhundbesitzer. Aus gutem Grund! Da müsste geübt werden, bis der Hund keine Angst mehr davor hat.

 

Auf der anderen Seite werden dem kleinen Chihuahua kaum Grenzen aufgezeigt, viele haben als Junghunde keine Sozialkontakte zu anderen Hunden, werden nicht erzogen und schlimmer, über Anzeichen von Aggressionen durch Überforderung wird gelacht und man findet das Verhalten niedlich. Schlechtes Verhalten wird schöngeredet und es werden Entschuldigungen gesucht und gefunden. Ist halt ein Chihuahua!

So sind Chihuahua nun einmal !?!

 

Kein Wunder also, dass so viele Chihuahuas Neurotiker sind!

 

Das kann man dann nicht mehr auf die Gene schieben, dazu wurden sie von ihren Besitzern gemacht. Allen Hunden, unabhängig von ihrer Größe, muss beigebracht werden, auf den eigenen vier Pfoten zu stehen. Damit meine ich nicht nur, dass sie ihre Pfötchen ausgiebig benutzen und bei jedem Wetter die Möglichkeit für ausgiebige Gassigänge haben sollten, sondern dass sie lernen wie sie sich richtig in unserer lauten und schnellen Umwelt bewegen müssen. Auch und gerade so einem winzig kleinen Hund, der aufgrund seiner geringen Größe auch vielen Gefahren ausgesetzt ist, muss ich beibringen wie er in unserer Umwelt gut und selbstbewusst – aber nicht größenwahnsinnig und selbstgefährend durchs Leben kommt. Grundsätzlich kann auch so ein kleiner Hund alles lernen und machen, was ein großer Hund auch kann. Man muss es ihm aber auch zutrauen und man muss sich die gleiche Mühe mit seiner Ausbildung machen, wie bei einem großen Hund. Vielleicht sogar ein bisschen mehr, denn man muss dabei ja immer die körperlichen Voraussetzungen im Auge behalten.

 

Rennt Dein Hund bei jedem Klingeln kläffend zur Tür, kannst Du Dich leider nicht damit herausreden, dass es ein Chihuahua ist, der nicht anders kann. Er hat einfach nicht gelernt, wie es anders geht.

So ein kleiner Hund hat keine große Lebenserwartung !?!

 

Chihuahuas sind anfälliger für Verletzungen, die aus ihrer winzigen Größe herrühren, anstatt zu Krankheiten zu neigen. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte ist, dass leider sehr viel mehr kleine Hunde durch Unfälle im Haushalt sterben, als man vermuten möchte. Da redet leider keiner gerne drüber.

 

Stürze mit schweren Verletzungen bis hin zur Todesfolge von der Couch oder Terrassentreppe, Gefahren beim Toben mit anderen Tieren überrannt und/ oder verletzt zu werden. Hat man Kleinkinder im Haus, muss man wirklich extrem aufpassen, da diese ihre Kraft noch nicht richtig einschätzen können.

 

Wie viele Hunderassen auch, haben aber leider auch Chihuahuas ihre medizinischen Schwachpunkte:

 

  1. Sie sind sehr anfällig für lose Kniegelenke (Patellaluxation) was teuere Operationen nach sich ziehen kann.
  2. Zahnerkrankungen leider weit verbreitet. Das geht damit los, dass Milchzähne oft unter Narkose gezogen werden müssen, da sie nicht von selbst ausfallen, was zu Zahnfehlstellungen führt. Außerdem neigt der Chihuahua sehr zu Zahnstein, was unbehandelt nicht nur zu Mundgeruch und Zahnverlust führt, sondern durch die ständigen Entzündungen in seinem Mäulchen auch zu anderen Problemen führen kann.
  3. Beschrieben werden Erkrankungen wie Hornhautulcera (Geschwüre an den Augen), Probleme mit dem Gaumensegel (s. g. Rückwärstniesen), mit der Trachea und angeborener Leber-Shunt.

 

Wie sind Deine Erfahrungen mit Vorurteilen gegenüber Deinem Chihuahua und hast Du "rassetypische" Probleme mit der Erziehung? Erzähle es uns auf unserer Facebookseite

 

P.s. Püppi auf unseren Bildern ist im übrigen kein gestörter oder aggressiver Chihuahua. Sie musste in ihrem Rudel nur mal ein bisschen ... öhm ... aufräumen.


Hier bloggt für Euch:

Silvia Zacherl

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