Offener Brief an alle Merle-Züchter

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Maybel, Chihuahuahündin von Sylvia Preusser

Bei dem folgenden Beitrag in meinem Blog, handelt es sich um einen Gastbeitrag von Sylvia Preusser, der das Thema der verantwortungsbewussten  Merle-Zucht sehr am Herzen liegt.

Da das Thema  "Merle" an sich,  leider nur selten sachlich im Netz und den sozialen Medien diskutiert wird, stelle ich Euch Ihren Brief gerne vor.

 

Frau Preusser steht Euch per Mail und auf Ihrer Facebookseite für Fragen zum Thema zur Verfügung.


 

Liebe Merlezüchter,

2016 liegt mir das Thema der verantwortungsvollen Merlezucht sehr am Herzen.

 

Leider sehe ich immer wieder, dass es diesbezüglich noch einiges an Aufklärungsbedarf gibt.

 

Während mittlerweile, jedem klar ist, das man Merle nicht mit Merle verpaart, gibt es jedoch noch einige wenige Züchter, die Merle sehr risikoreich verpaaren.

 

Diesbezüglich möchte ich alle Züchter dazu aufrufen, in diesem Jahr in ihrer Zuchtauswahl zum wohle des Farbschlages zu entscheiden.

 

In vielen anderen Ländern ist bereits klar, wer Merle verantwortungsvoll züchten möchte, verzichtet darauf versteckte Merle hervorzubringen. Zum Beispiel Merle die Aguti tragen (Salbe/Fawn),  oder Creme "Merle", die den Farbschlag gar nicht zeigen. 

 

Des weiteren wird oft empfohlen, aus gesundheitlichen Gründen, Merle nicht mit High-White Trägern (Piebald) zu verpaaren. Ich möchte mich dieser Empfehlung anschließen.

 

Merle zu züchten ist eine große Verantwortung!


Weil der Farbschlag so umstritten ist, obliegt es jedem Züchter, ihn im höchsten Maße, mit Sorgfalt zu behandeln. Damit die legale Zucht mit Merle auch weiterhin gestattet bleibt!

 

Auch wenn die Welpen nicht im eigenen Haus geboren werden, oder grade dann, sollten Sie sicher gehen, dass diese, nicht in die falschen, bzw. unerfahrene Hände geraten, welche die Hunde nutzen um wissentlich oder unwissentlich kranke Welpen zu produzieren.

 

Bitte bedenken Sie, dass ein Merle aufgrund seiner genetischen Ansprüche, nur mit Papieren gezüchtet werden sollte. Nur so können Sie die nötigen genetischen Informationen über seine Ahnen erforschen. Leider sind selbst hier manchmal noch Gentests gefordert um, potentielle Risiken auszuschließen.

 

Die Auswahl, potentieller Partner Hündinnen oder Rüden, erfordert aus oben bereits genannten Gründen daher höchster Sorgfalt!

 
Da auch diese nur bestimmte Merkmale in die Verpaarung mitbringen dürfen, andere Merkmale dürfen keinesfalls auftreten, da sie sonst schwerwiegende Folgen haben können, und einige Merkmale sind unerwünscht, da sie versteckte Risiken in sich verbergen.

 

Bitte Informieren Sie sich daher vorab gut, ob ihr Hund und potentielle Partner, für Die Merlezucht geeignet sind.

 

Ich habe mich die letzten Jahre intensiv mit der Thematik befasst, sollten Sie irgendwelche Fragen bezüglich der Farbgenetik und Vererbung des Merlegens haben, melden Sie sich gerne bei mir.

 

In diesem Sinne ein erfolgreiches Zuchtjahr 2016,

 

Ihre Sylvia Preusser

 

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Ann-Kathrin (Dienstag, 05 Januar 2016 12:32)

    Ganz ehrlich?
    Würde man sich an den offiziellen Rassestandard halten (und mit "richtigen" Papieren züchten ^^), gäb es das Merle-Problem gar nicht.

    Aber nö, man muss ja in jeder Rasse lustige Farbschläge haben. Die zugelassenen reichen nicht, niemals. Denn wenn es Fehlfarbe (=selten) UND in der Dissidenz mit Karnevalspapieren UND bunt ist, kann mans teurer verkaufen, als wenn ein Faktor davon nicht zutrifft. Ist so, da beißt die Maus keinen Faden ab. Dann kreuzt man eben mal ganz schnell Dackel oder Sheltie mit ein, und ein paar Generationen später, wenn man den langen Rücken und die kurzen Beinchen, oder den schmalen Kopf wieder ausradiert hat, verkauft mans als reinrassigen Chi.

    Und gerade bei den Kleinhunden braucht man nicht NOCH mehr Risiko. Da wird doch sowieso schon lustig drauf los "gezüchtet" und produziert, ohne HIRN. Auf was will man denn auch achten, wenn die Hunde keine "Leistung" bringen müssen? Gesundheit verstehen die meisten Kleinhundezüchter nicht, alleine Farbgenetik ist VIEL zu hoch, geschweige denn, gesundheitliche Aspekte. Da lässt man dann besser Farbgenetik im Zusammenhang mit gesundheitlichen Aspekten lieber außen vor (Hauptsache, die Kohle am Ende stimmt).

    Neee neee, ich werd nie verstehen, wieso man, statt ganz besonders gesunde, robuste, typstarke, nervenfeste Hunde zu züchten, lieber bunte Hunde züchtet, mit dem ein oder anderem Abstrich und dem "ein oder anderen" Risiko mehr (das die Zuchtpartnerwahl (stark) beschränkt!).


    Ja, bitte geht mit dem Merle verantwortungsbewusst um. Und mit Euren Hunden. Mit der Deckpartnerwahl. Mit der Krankheitsprävention. Mit den Gentests. Mit den Welpen. Mit den Welpenkäufern. Besonders mit den Hündinnen. Und so.

  • #2

    Silvia & Swiffer (Mittwoch, 13 Januar 2016 17:52)

    Hallo Ann-Kathrin,

    vielen Dank für Deinen Kommentar. Ich persönlich sehe das sehr ähnlich. Neben dem gesundheitlichen Risiko sind viele Mele-Chis die ich kenne, vom Typus her kleine Mixe, oft viel ähnlicher einem Pinscher als der Rasse Chihuahua. Mit der Rasse Chihuahua wird so viel Schindluder getrieben, dass einem Angst und Bange werden kann, insbesondere mit Hinblick auf die vielen Vermehrer und Wohnzimmerzüchter. Um so wichtiger ist es, die zu unterstützen, die Verantwortung übernehmen wollen.

    Liebe Grüße Silvia