Ein Mythos der irgendwie nicht ausstirbt ist der vom Welpenschutz.

Wir Menschen können uns vermutlich einfach nicht vorstellen, dass irgend ein anders Tier unserem süßen kleinen Chihuahua-Welpe etwas böses antun könnte.

Der einzige Schutz der ein Welpe hat, ist der seiner Mutter und später dann durch uns. Einzig die Hündin entscheidet in den ersten Wochen, welchen anderen Hund sie an ihre Welpen lässt und jeder andere Hund weiß auch, benimmt er sich nicht entsprechend, versucht er gar dem Welpen etwas zu tun, wird ihn die Hündin ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, zu Hackfleisch verarbeiten.

Viele erwachsenen Hunde reagieren auf Welpen unsicher oder abweisend, nicht wenige sind sichtbar genervt. Das Verhalten geht von Ignoranz bis zu offener Aggressivität. Da aber nun nicht nur gestörte Hunde auf dieser Welt herumlaufen, kommt auch ein genervter erwachsener Hund in der Regel mit dem Welpen klar, ohne ihn zu fressen! Und ja, es gibt auch wirklich Hunde, die Welpen mögen, spätestens wenn sie ihn denn mal kennen gelernt haben.

Miteinander reden ist immer erst mal gut und richtig.

Da man als Hundehalter aber gar nicht so oft Welpen trifft, können die meisten Menschen gar nicht einschätzen, wie ihr eigener Hund bei fremden Welpen reagiert und sind dann oft genauso überrascht und schockiert, wenn es nicht so positiv ist, wie sie gedacht hätten.

Es nützt also oft leider gar nicht, von weitem zu rufen und den Hundehalter zu fragen, wie sich sein Hund gegenüber Welpen verhält. Nach meiner Erfahrung wissen es die meisten nicht.

Der Welpe / Junghund braucht gerade die ersten Lebensmonate regelmäßig Kontakt zu anderen Hunden. Auch und gerade wenn er so klein ist, wie der Chihuahua. Nicht umsonst gibt es so viele kleine Chi´s die sich vor Angst und Unsicherheit, bei anderen Hunden die Seele aus dem Leib kläffen oder aber glauben , Angriff ist die beste Verteidigung. Sie hatten in den ersten Lebenswochen und Monaten einfach zu wenig Kontakte zu fremden Hunden oder leider negative Erfahrungen dabei gemacht.

Wenige POSITIVE Hundekontakte zu netten, souveränen, erwachsenen Hunden unterschiedlicher Rassen und Alter in der Woche sind besser, als täglich so viele Hunde wie möglich zu treffen und dabei über den Haufen gerannt zu werden usw.

Kennt ihr nette Hunde in der Nachbarschaft? Dann verabredet Euch am besten zu gemeinsamen Gassirunden. Damit ist Euch für die gute Sozialisierung mehr geholfen, als bei dem Besuch der obligatorischen Hundewiese. Da hat ein Chihuahua-Welpe nichts zu suchen

Welpenspielgruppen sind in den letzten Jahren wie Pilze aus dem Boden geschossen. Keine Hundeschule und kein Hundeverein, der sie nicht anbietet.

Also ist die Welpenspielgruppe so was wie ein MUSS?

Nach meiner Meinung leider nein, denn ganz ehrlich gibt es viele schlechte und nur wenige gute Welpenspielgruppen.

Eine Welpenspielgruppen taugt nur dann, wenn alle Halter und Hundetrainer die ganze Zeit ein Auge auf die Bande haben, die Hunde lernen, dass ihr Mensch ihnen sofort hilft, wenn sie Angst bekommen oder sie gemobbt werden und kleine Racker, die ihre Kraft ausnutzen und/oder sich daneben benehmen, sofort aus der Gruppe herausgefischt werden und man ihnen mit einer kleinen Auszeit (1 Minütchen reicht ja schon) klar macht, dass sich stänkern und mobben nicht gehört und man nett sein muss, wenn man mit den anderen spielen will.

In einer guten Welpenguppe wird dem Halter viel Theorie an die Hand gegeben und es wird ihm geholfen, das Verhalten seines Welpen richtig deuten zu können.

Spielerisch wird die Bindung zwischen Hund und Halter gefestigt, sowie Abrufen, Sitz und Platz, die Leinenführigkeit u.v. m. Das alle Übungen mit positiver Bestärkung stattfinden erklärt sich von selbst.

Schaut Euch die Welpengruppe immer erst einmal OHNE Hund an.

Eine Welpengruppe wo die Halter am Rand stehen, plappern und fachsimpeln, während die kleinen Racker außer Rand und Band durcheinander purzlen, die solltet ihr wirklich meiden.